Aufgaben der Heimatpflege
Der Verein für Heimatpflege mit inzwischen rund 400 Mitgliedern hat sich seit der Gründung im Jahre 1979 zur Aufgabe gemacht, den Bürgern Gerlingen als liebens- und lebenswertes Zuhause nahe zu bringen. Um das heutige Gerlingen als aufgeschlossene, moderne und reizvolle Stadt erleben zu können, wollen wir Verständnis für die mehr als tausendjährige Geschichte, den Wandel im Lauf der Jahrhunderte und das heutige Erscheinungsbild wecken. Nur wer sich mit dem Entstehen der Landschaft, der Geologie, der Besiedlung, den klimatologischen Gegebenheiten und der politischen Entwicklung vertraut macht, kann sich die Gegenwart zu eigen machen und die Zukunft sinnvoll gestalten. Veröffentlichungen, Vorträge, Führungen, Besichtigungen und Ausfahrten des Vereins in die nähere und weitere Umgebung dienen dieser Aufgabe. Beispielhaft ist der Stadtrundweg durch Gerlingen, dessen Stationen mit Schildern, durch eine bebilderte Broschüre und über QR-Codes erläutert werden. Seit 2019 vergibt der Verein einen Preis für die beste Leistung im Fach Geschichte des Abiturjahrgangs am Robert-Bosch-Gymnasium Gerlingen.
Denkmalpflege
In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt bemühen wir uns, die Bausubstanz, die Gerlingen über Jahrhunderte geprägt hat, zu erhalten, wie dies mit dem alten Schulhaus, dem heutigen Stadtmuseum, dem Firstständerhaus neben der Petruskirche, dem Rebmannhaus in der Kirchstraße und weiteren Gebäuden gelungen ist. Im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung bemüht sich der Heimatpflegeverein, Gerlingen auch über seine Grenzen hinaus darzustellen. Die Stadt ist Heimat der Familie Schiller, die nirgendwo so lange wohnte wie auf der damals mit Gerlingen verbundenen Solitude. Broschüren des Vereins und des Stadtarchivs vermitteln interessante Informationen dazu. Zusammen mit dem Stadtarchiv und dem Stadtmuseum unterstützen wir wissenschaftliche Veröffentlichungen, wie z. B. Werke von Andrea Neth „Eine Siedlung der frühen Bandkeramiker in Gerlingen“ oder die „Missionsbräute“ von Dagmar Konrad.
Unser Stadtmuseum
Das Gerlinger Stadtmuseum ist im Schulhaus von 1818 untergebracht. Große Schulsäle und die eingebaute Lehrerwohnung prägen die Architektur dieses „in technischem“ Fachwerk erbauten Gebäudes. Dazu gehört eine ehemalige Hofstelle, d. h. ein bäuerliches Anwesen mit Hof, angelegtem Garten und Scheune. Heute bewahrt das Stadtmuseum die Geschichte Gerlingens von der Frühzeit bis in die Gegenwart. Wichtige Bereiche unserer Kultur werden anschaulich dargestellt. Handwerk und Gerätschaften belegen die Ortsgeschichte. Darüber hinaus beherbergt die Abteilung „Ungarn-deutsches Museum“ das kulturelle Erbe der Deutschen aus Ungarn, deren Patenschaft die Stadt Gerlingen im Jahr 1969 übernommen hat. Ein weiterer Bereich umfasst das Wirken der Gerlinger Missionare, die im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in aller Welt tätig waren. In Ausstellungen und begleitenden Vorträgen werden Themen in Szene gesetzt, die Vergangenheit lebendig werden lassen, oft in Zusammenarbeit mit dem Verein für Heimatpflege.